Cyber Security Trends - was bringt die Zukunft?

Wohin genau sich die Welt des Internets, der IT und damit der Cyber Security entwickelt, kann wohl niemand mit Sicherheit sagen. Dennoch können Trends identifiziert werden, die IT-Verantwortliche auch in Zukunft beschäftigen und vor neue Herausforderungen stellen werden.

Mobilität nimmt weiter zu

Überall und ständig erreichbar sein. Der Trend der zunehmenden Mobilität, auch "Computing Everywhere" genannt, ist nach wie vor ein steigender. Neben den damit einhergehenden Sicherheitsrisiken ändert sich auch zunehmend das Verhalten der BenutzerInnen. Die Anforderungen an Benutzerfreundlichkeit, Qualität und ganzheitliches Service nehmen zu, gleichzeitig werden dadurch neue Angriffstore geöffnet und die Gefahr der missbräuchlichen Verwendung der immer größer werdenden Datenmenge steigt.

Auch der Trend der Anwendungen von Cloud-Lösungen setzt sich fort. Die Cloud wird sowohl im privaten als auch im Unternehmensbereich verwendet, um den Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden. Die steigende Verbreitung von Smartphones, Tablets und leistungsstarke Datennetze sowie soziale Netzwerke sind Treiber dieses Trends. Der Bedarf an sicheren Cloud-Lösungen und innovativen Mechanismen zum Schutz dieser Daten nimmt damit auch in Zukunft zu.

Das "Internet der Dinge" weitet sich aus

Die zunehmende Entwicklung hin zum "Internet of Things" (IoT), also die Vernetzung von Gegenständen wie Autos, Haushaltsgeräte etc. mit dem Internet wird zahlreiche neue Herausforderungen für die Cyber Sicherheit mit sich bringen. Laut einer Studie von Gartner wird die Zahl der mit dem Internet verbundenen Geräte von 4,9 Milliarden im Jahr 2015 auf 25 Milliarden im Jahr 2020 ansteigen. Dieser Trend, der im deutschsprachigen Raum auch unter dem Begriff "Industrie 4.0" subsummiert wird, umfasst dabei alle Industrien, Branchen und auch den privaten Bereich.

Der größte Treiber hinsichtlich der Anzahl der verbundenen Geräte ist laut Gartner der Consumer Bereich. 2014 gibt es hier 2,2 Milliarden Geräte, 2020 sind es bereits 13 Milliarden. Die höchste Steigerungsrate ist jedoch in der Auto-Branche zu erwarten, hier steigt die Anzahl der vernetzten Geräte allein von 2014 auf 2015 bereits um 96% (siehe dazu die folgende Abbildung).

Abbildung 13: Übersicht über die Anzahl der verbundenen Geräte im Consumer Bereich im Zeitverlauf, Quelle: Gartner

Das "Internet der Dinge" schafft zahlreiche neue, miteinander vernetzte Plattformen, Lösungen und Anwendungen. Damit einhergehend steigen die Komplexität der IKT-Architektur und somit auch die Anforderungen an dementsprechende Sicherheits-infrastrukturen.

Anwendungen müssen Risiken proaktiv erkennen

Es scheint nun fast so, als würden die zu erwartenden IT-Trends das Internet zu einem zunehmend unsichereren Ort machen. Eine 100%-ige Sicherheit im Netz wird auch nie zu gewährleisten sein. Es sind jedoch Trends zu erkennen, dass sich auch die Maßnahmen der Internet-Sicherheit weiterentwickeln. Das Aufkommen und die zunehmende Einführung integrierter und ganzheitlicher Cyber Security Lösungen zählen hier ebenso dazu, wie die Entwicklung von proaktiven und risikobewussten Anwendungen. Ziel dabei ist, dass Anwendungen oder beispielsweise Apps Risiken von sich aus erkennen, situativ darauf reagieren und damit eine Art Selbstschutz besitzen.

Entwicklung eines "digitalen Bauchgefühls"

Neben all den aufgezählten Trends ist aber wohl der folgende Trend ein ewig gültiger und vor allem sehr wichtiger: Die Verwendung des gesunden Hausverstands im Umgang mit IT und den eigenen Daten. Nur wenn eine gewisse Grundskepsis und ein Bewusstsein für das eigene Tun und Handeln im Netz entwickelt wird, können Risiken und Angriffe minimiert und die Vorteile der IT ausgeschöpft werden.





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