Ausblick: Cyber Sicherheits Trends und Gefahren von morgen

Computer, Smartphone oder Tablet sind Begleiter in jedem Aspekt unseres Lebens. In Zukunft wird sich dies durch vernetzte Heimgeräte, Autos oder Wearables erweitern. Solche werden, ebenso wie das Smartphone heute, künftig allgegenwärtig sein. Bewegten sich früher Rechner von Unternehmen nur innerhalb des Unternehmensnetzwerks, so finden sie heute den Weg zur jederzeitigen Datenverfügbarkeit in die Cloud. McAfee rechnet bis 2020 mit mindestens 200 Milliarden vernetzten Geräten rund um den Globus. Die Folge daraus werden noch mehr BenutzerInnen, mehr Daten und mehr Netzverkehr sein.

Bedeutung und Menge von Daten nehmen zu

Im Informationszeitalter nehmen Daten fast schon eine rohstoffähnliche Bedeutung ein. Waren die riesigen Datenmengen – Big Data – bisher noch zu komplex und zu groß, um sie entsprechend auswerten zu können, wird künftig die Nachfrage nach Echtzeitverarbeitung steigen. Dies kann wiederum für Softwareunternehmen interessant werden, die sich auf diese Auswertungen und Visualisierungen spezialisieren. Hinzu kommen vermehrt wirtschaftliche Überlegungen von Unternehmen, aus den Daten per se Wertschöpfung generieren zu können – sei es durch Kauf, Verkauf oder dem Hinzufügen eines Added-Value. Dies setzt jedoch auch voraus, dass sich die Daten entsprechend verarbeiten lassen können. Ein Trend, den auch IBM in den nächsten Jahren sieht.

Nicht nur die Menge der Daten wird zunehmen, auch das Speicherverhalten wird sich weiterentwickeln. Die Cloud als Speicherform oder "Arbeitsplatz der Zukunft" etabliert sich nach und nach. Die letzte statistische Erhebung von Eurostat im Jahr 2014 ergab, dass 19% der Unternehmen in der EU Cloud Dienste nutzen. In Österreich nutzen dies nur 12%, während Unternehmen aus Finnland mit 51% die Spitzenreiter in Europa sind.

Auch PrivatanwenderInnen bedienen sich immer größerer Datenmengen, um ihr Verhalten im täglichen Leben zu überprüfen. Angefangen von den gelaufenen Kilometern beim Sport, über das Einkaufsverhalten, bis zum eigenen Schlaf- und Essverhalten, werden Daten in Zukunft eine größere Rolle spielen und in größerer Menge gespeichert werden. Sie gewinnen daher auch in der Gesellschaft an Bedeutung, da sich Daten nach und nach auch in der breiten Öffentlichkeit etablieren werden.

Abbildung 15: Daten und Fakten zur durchschnittlichen weltweiten Internetnutzung pro Tag im Jahr 2015; Quellen: de.statista.com, de.statista.com(2), sociallystacked.com, www.internetworld.de, instagram.com

Mobilität als Treiber unserer Flexibilisierung

Nichts unterstützt uns in Richtung steigender Flexibilität mehr als die zunehmende Mobilität. Vor allem spielt es eine Rolle, Informationen auf jedem Gerät auch adäquat anzeigen lassen zu können. So verwenden laut einer Gartner Umfrage beispielsweise 85% der Befragten aus den USA und 77% der Befragten aus dem Rest der Welt mehrere Geräte gleichzeitig. Der Bedarf mit jedem Gerät zu seinen Daten – und das in einer brauchbaren und in bearbeitbarer Form – zugreifen zu können, steigt.

Social Engineering ist im Kommen

Das aufkommende Social Engineering könnte auch in Zukunft eine wachsende Bedrohung darstellen. Durch die zunehmende Bedeutung von Daten wird auch deren technischer Schutz vermehrte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Mensch wird immer öfter zur größten Schwachstelle im System, die als Ziel für Social Engineering Attacken dient. Dazu gehören Angriffsversuche via Telefon, Messaging, E-Mail und über Social Media.

Womit in Zukunft zu rechnen sein wird:

  • Mehr Daten, mehr Analysen und mehr Geräte verstärken die Sicherheitskomplexität – eine weitere, große Herausforderung für die Zukunft.
  • Bei diesen Aussichten müssen sich Unternehmen, PrivatanwenderInnen und IT-Unternehmen die Frage stellen, wie bei der Menge an Daten speziell mit den privaten Daten bzw. sensiblen Daten umgegangen werden soll.
  • Die Frage nach der Speicherung ist eine sehr wichtige. Viele Daten der NutzerInnen erzählen sehr viel über den Menschen hinter diesen Daten. Die Nützlichkeit dieser Daten wird sich daher künftig weiter erhöhen, diese sind daher anfällig für Cyber Attacken.
  • Die Hacker Szene unterliegt einem kontinuierlichen Trend der Professionalisierung, der sich 2016 weiter fortsetzen wird.
  • Im Bereich der Datenspeicherung sind in den nächsten Jahren hohe Investitionen zu erwarten. Es entwickelt sich dabei ein Geschäftsfeld, das sich somit zu vergrößern beginnen wird und neuen Geschäftsmodellen Raum bieten kann, beispielsweise in der Frage, wie man zu den generierten Daten einen Mehrwert hinzufügen kann.
  • Neben der Speicherinfrastruktur wird bei zunehmender Datenmenge auch die Bandbreite für die zu übertragenden Daten in den nächsten Jahren herausgefordert werden. Durch das "Internet of Things" (IoT), Cloud Dienste und zunehmende Mobilität wird das Muster der Datenübertragung vor Herausforderungen gestellt. Gerade auch in Österreich mit den vielen ländlichen Regionen ist hier u.a. der Breitbandausbau Grundlage für wirtschaftliche Weiterentwicklung.
  • Die Vernetzung wird immer engmaschiger und straffer angezogen. Unser Leben und die Geschäftstätigkeit vieler Firmen basieren in steigendem Maße auf dem Funktionieren und der Erreichbarkeit einer Vielfalt an IT Services.

Obwohl uns die Aussichten auf die Zukunft eine Bandbreite an neuen Möglichkeiten aufzeigt, muss vor allem der schmale Grat zwischen der Nutzbarkeit und der Sicherheit von Daten im Auge behalten werden. Es muss davon ausgegangen werden, dass nicht nur die Verwendung der Daten, sondern auch die Versuche, durch Cyber Angriffe an diese Daten heran zu kommen, zunehmen werden.

Neben dem Datenverlust ist hier die Verfügbarkeit aller Dienstleistungen, auf denen die moderne Gesellschaft basiert, ein zentraler Punkt.

In diesen Zusammenhang ist es von hoher Bedeutung, sich bereits präventiv in Form einer Sicherheitsinfrastruktur, die die Basisanforderungen erfüllt, auf diese neuen Herausforderungen vorzubereiten.





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