Im Ganzen: Österreichische Strategie für Cyber Sicherheit
Die moderne vernetzte Gesellschaft von heute eröffnet uns eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten. Um diese Vorteile nutzen zu können, braucht es eine verlässlich und sicher funktionierende digitale Infrastruktur. Die Gewährleistung von Sicherheit im Cyber Raum ist in diesem Zusammenhang eine zentrale, gemeinsame Herausforderung für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Internet-Kriminalität, Wirtschaftsund Industriespionage sowie immer aggressiveren Bedrohungen aus dem Netz lassen sich längst nicht mehr durch Einzelmaßnahmen Einhalt gebieten. Vielmehr erfordern die hohe Dynamik sowie die Vielfalt an Angriffs- und Bedrohungsformen ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen – sowohl auf österreichischer als auch internationaler Ebene.
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Auch auf europäischer Ebene ist InternetSicherheit ein bestimmendes Thema. Mit der Cyber Sicherheitsstrategie hat die EU Anfang 2013 dargelegt, wie die europäischen Werte der Freiheit und Demokratie gefördert und die digitale Wirtschaft auf Basis einer sicheren Grundlage weiter wachsen kann. Die EUStrategie beinhaltet konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Informationssysteme im Cyber Raum, zur Eindämmung von Cyber Kriminalität, zur Stärkung der internationalen Cyber Sicherheitspolitik sowie der Cyber Verteidigung der EU.
Zur Umsetzung der EU-Strategie hat die EUKommission einen Vorschlag für eine begleitende Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (NIS) veröffentlicht. Diese zielt auf den Aufbau von gemeinsamen Sicherheitsstandards sowie eines europäischen Frühwarnsystems und Kooperationsnetzes ab. In den Mitgliedsländern soll es künftig eigene, für NIS zuständige Behörden geben. Außerdem hat jeder Staat eigene NIS-Strategien sowie nationale NIS-Kooperationspläne auszuarbeiten, die in einen übergreifenden Plan auf europäischer Ebene einfließen.
Mit einer Verabschiedung der Richtlinie durch EU-Parlament und -Rat ist 2014 zu rechnen. Die NIS-Richtlinie setzt mit den verankerten Regelungen auch Meilensteine für die Umsetzung der Österreichischen Strategie für Cyber Sicherheit. Österreich hat bereits bei der Erstellung der Strategie auf die sich abzeichnenden europäischen Entwicklungen im Cyber Security Bereich Rücksicht genommen. Somit ist gewährleistet, dass Österreich bereits heute mit den wesentlichen Grundelementen der NIS-Richtlinie konform ist.
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Bundeskanzleramt im Zeichen von Cyber Sicherheit
Die nationale und internationale Absicherung des Cyber Raums ist eine der obersten Prioritäten Österreichs und nimmt daher auch im Bundeskanzleramt einen hohen Stellenwert ein. Mit der Entwicklung der Nationalen IKTSicherheitsstrategie für Österreich (2011) und in weiterer Folge der Österreichischen Strategie für Cyber Sicherheit (2013) wurden entscheidende Weichenstellungen für die Sicherheit Österreichs im digitalen Raum gesetzt.Ausgangspunkt IKT-Sicherheitsstrategie Österreich
Das Bundeskanzleramt hat aufgrund seiner Koordinationsrolle in enger Zusammenarbeit mit anderen Ministerien im November 2011 den Startschuss für die größte Cyber SicherheitsInitiative in Österreich gegeben. Rund 130 TeilnehmerInnen aus relevanten Bereichen des privaten wie auch öffentlichen Sektors haben in monatelanger Arbeit in fünf Arbeitsgruppen Antworten auf aktuelle Cyber Security Fragen erarbeitet. Im Fokus der Arbeitsgruppen standen Themen wie Awareness, kritische Infrastrukturen, Bildung und Forschung, Stakeholder und Strukturen, sowie Risikomanagement. Für diese wurde der jeweilige Status Quo erhoben und strategische Ziele, Strukturen und Maßnahmen daraus abgeleitet. Die Ergebnisse wurden anschließend in der Nationalen IKT-Sicherheitsstrategie Österreich zusammengefasst.Weiterentwicklung zur Österreichischen Strategie für Cyber Sicherheit
Aufbauend auf den zahlreichen Initiativen, Maßnahmen und Umsetzungsplänen von BKA, BM.I, BMLVS und BMeiA erfolgte im September 2012 der Startschuss für die Erarbeitung einer ganzheitlichen Österreichischen Strategie für Cyber Sicherheit (ÖSCS). Die Österreichische Sicherheitsstrategie, die Nationale IKT-Sicherheitsstrategie sowie die von BM.I/KSÖ ausgearbeiteten Cyber Security Ansätze lieferten maßgebliche Inhalte für die Entwicklung der ÖSCS. Weitere Inputs kamen auch aus den strategischen Studien der ENISA und OECD. Im März 2013 wurde die ÖSCS schließlich im Ministerrat verabschiedet.Handlungsfelder, Maßnahmen und Aktionen
Anhand von sieben zentralen Handlungsfeldern wurden im Rahmen der ÖSCS 15 Maßnahmen mit 38 Aktionen entwickelt, die schrittweise seit dem Frühjahr 2013 umgesetzt werden. Aktuell liegen die Schwerpunkte vor allem in der Schaffung einer Struktur auf operationaler Ebene, der Gestaltung eines ordnungspolitischen Rahmens, der Entwicklung einer Plattform sowie der Erarbeitung einer integrierten Sicherheitskommunikationsstrategie.Sensibilisierung auf mehreren Ebenen
Die im Rahmen der ÖSCS entwickelten Maßnahmen und Aktionen, die sich derzeit in Umsetzung befinden, sollen vor allem zu einer Sensibilisierung für Cyber Sicherheitsthemen auf mehreren Ebenen beitragen – insbesondere bei den BürgerInnen. Die hohe Komplexität und technologische Dimension von Cyber Sicherheit führen auf Seite der AnwenderInnen oft zu Verwirrung und Abschreckung. Für eine nachhaltige Sensibilisierung der BürgerInnen ist es daher essenziell, Komplexität zu reduzieren und Informationen anwenderfreundlich aufzubereiten.IKT-Sicherheitsportal bietet Rat und Hilfe gegen Cyber Kriminalität
Mit dem IKT-Sicherheitsportal wurde bereits eine erste, zentrale Maßnahme im Rahmen der IKT-Sicherheitsstrategie erfolgreich umgesetzt. Auf www.onlinesicherheit.gv.at finden KonsumentInnen, Eltern, Kinder und Jugendliche aber auch UnternehmerInnen, Lehrende und SeniorInnen aktuelle Informationen, wie sie sich gegen die wachsende Internetkriminalität schützen können. Im Zentrum stehen Tipps für sicheres Surfen, der Schutz der Privatsphäre, Urheberrecht und Infos über versteckte Kosten im Netz. Ergänzt werden diese Inhalte um Erklärungen zu Cyber Mobbing, Einkäufen über das Internet und viele weitere Themen mehr. Unternehmen und die öffentliche Verwaltung erhalten außerdem Informationen zur Sicherheit bei Software-Entwicklung und zum Schutz ihrer IT-Infrastruktur.EU-Strategie für ein offenes, freies und chancenreiches Internet
Webtipps
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