Vernetzung auf nationaler Ebene

Austrian Trust Circle (ATC)

Der Austrian Trust Circle ist eine Initiative von CERT.at und dem österreichischen Bundeskanzleramt und besteht aus Security Information Exchanges in den einzelnen Bereichen der strategischen Informationsinfrastruktur (CIIP).

Im Rahmen des Austrian Trust Circles wird ein formeller Rahmen für praxisnahen Informationsaustausch und gemeinsame Projekte im Sicherheitsbereich geboten. Wichtige österreichische Unternehmen finden hier Hilfe zur Selbsthilfe im Bereich IKT-Sicherheit. Im Rahmen des ATC bekommt CERT.at Zugang zu operativen Kontakten und Information über die Behandlung von Sicherheitsvorfällen in den jeweiligen Organisationen.

Der Austrian Trust Circle ist ein wichtiges Netzwerk der österreichischen IKT-Sicherheit. Er schafft eine Vertrauensbasis, um im Ernstfall gemeinsam agieren zu können und sorgt für Vernetzung und Informationsaustausch in und zwischen den Sektoren der strategischen IKT-Infrastruktur.

Der ATC wurde 2011 gegründet. Als dann 7 Jahre später das NISG in Kraft trat, war es dadurch für viele Unternehmen, die nun Betreiber wesentlicher Dienste nach diesem Gesetz wurden, bereits gang und gäbe, sich mit anderen über Probleme im IT-Sicherheitsbereich auszutauschen, weshalb das Gefühl, sich für einen Vorfall “schämen" zu müssen und ihn darum lieber nicht zu melden, gar nicht erst aufkommen konnte.

CERT-Verbund

Im Mittelpunkt des Aufgabenbereichs des nationalen österreichischen CERT-Verbunds stehen die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den österreichischen CERTs sowie die Förderung der CERT-Aktivitäten in Österreich. Ein flächendeckendes Netz an kooperierenden CERTs ist das wirksamste Mittel zur Absicherung der vernetzten Informations- und Kommunikationssysteme. Diese Sichtweise wird durch die in Österreich stetig wachsende Anzahl an CERTs bestätigt.

Der CERT-Verbund wurde 2011 als Kooperation aller damals existierenden österreichischen CERTs aus öffentlichem wie auch privatem Sektor gegründet. Die Intention dahinter war die Bündelung der verfügbaren Kräfte zur optimalen Nutzung des gemeinsamen Know-hows zur Gewährleistung bestmöglicher IKT-Sicherheit.

Die Teilnahme am CERT-Verbund ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden. Alle Mitglieder verpflichten sich, folgende Ziele im Sinne eines gemeinschaftlich geführten und auf Kooperation basierenden CERT-Verbundes zu verfolgen:

  1. Regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch

  2. Identifikation und Bekanntmachung von Kernkompetenzen

  3. Förderung nationaler CERTs in allen Sektoren

Mit Stand Ende 2020 nehmen 14 Teams am österreichischen CERT-Verbund teil. Genauere Informationen finden Sie online.

IKDOK/OpKoord

Die “Struktur zur Koordination auf der operativen Ebene" (auch “Operative Koordinierungsstruktur" oder kurz “OpKoord" genannt) wurde gemäß der ÖSCS1 im Jahr 2016 geschaffen. Sie erstellt periodische und anlassbezogene operative Lagebilder zur staatlichen Cybersicherheit. Weiters ist sie für die Erarbeitung von Maßnahmen im Anlassfall sowie für die Unterstützung und Koordinierung gesamtstaatlicher Notfallmaßnahmen im Rahmen des Cyber Krisenmanagements (CKM) zuständig. Auch der “Innere Kreis der operativen Koordinationsstruktur" (IKDOK) nahm im Jahr 2016 seinen Betrieb auf.

Der IKDOK umfasst das Cyber Security Center des BMI und das Cyber Verteidigungszentrum des BMLV sowie weitere staatliche Akteure und Einrichtungen. Im Konkreten zählen hierzu das Cyber Crime Competence Center (BMI), das Heeres-Nachrichtenamt (HNaA/BMLV), das Kommando Führungsunterstützung und Cyber Defence mit seinem MilCERT (KdoFüU&CD/BMLV), das GovCERT (BKA) sowie das BMEIA. Sowohl der IKDOK als die OpKoord haben mit Inkrafttreten des NIS-Gesetzes Ende 2018 einen klaren rechtlichen Rahmen bekommen.

Austrian Energy CERT – AEC

Nach der NIS-Richtlinie der europäischen Union sind alle Betreiber kritischer Infrastruktur verpflichtet, Hacking-Angriffe oder Softwareprobleme an eine Meldestelle zu berichten. In einem (bisher) einzigartigen Modell hat sich die gesamte Energiewirtschaft Österreichs (Strom, Gas und Vertreter der Ölwirtschaft) in Form der Arbeitsgemeinschaft E-CERT auf ein “Private Public Partnership“ verständigt, die das österreichische Austrian Energy Computer Emergency Response Team (AEC) aufgebaut hat. Mehr Informationen über das AEC finden Sie auf deren Webseite unter https://www.energy-cert.at/.


  1. Die “Österreichische Strategie für Cyber Sicherheit", siehe https://www.bmi.gv.at/504/start.aspx.



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