31.05.2012 18:03
Flame(r): Ein Medienhype
Wiedermal hat es eine Schadsoftware (Malware) in die breitenwirksame Medienlandschaft geschafft.In der Presse war in den letzten Tagen viel über einen "Cyber Angriff" auf den Iran zu lesen, von dort kam jetzt auch ein "Wir haben den Angriff abgewehrt". All das wird medial sehr hochgespielt.Hier sind die Informationen, die CERT.at vorliegen:
- Die Fähigkeiten der Malware sind nicht neu. Das ist ein Information-Stealer, wie sie seit Jahren im Umlauf sind. Vergleichbar potente Malware wurde schon in vielen Fällen rund um den Globus gefunden.
- Die Malware -- oder zumindestens Teile davon -- sind nicht komplett neu.
- Wir haben keinerlei Beweise, dass das ein gezielter Angriff auf den Iran war.
- Die Erkennung und Entfernung ist relativ trivial, das ist kein trickreiches Rootkit.
- Die Erkennung und "Abwehr" von Flame(r) wurde wie eine PR-Kampagne durch die internationale Presse getrieben. Der Effekt dort kann gut stärker gewesen sein, als was die Malware selber angerichtet hat.
- Wir sehen keinen Beweis für einen Zusammenhang mit Stuxnet oder Duqu.
- Uns ist kein Fall bekannt. Achtung: in einigen Berichten war von Österreich die Rede (was auch breit zitiert wurde.) Da mag es aber initial zu Verwechslungen mit Ungarn gekommen sein.
- Kaspersky betreibt Sinkholes für einige der Domains, die für die C&C Kommunikation benutzt werden. Dort ist noch kein Zugriff aus Österreich registriert worden.